BLOCK DRESDEN 2012 – Blockieren, bis der Naziaufmarsch Geschichte ist
In den vergangen zwei Jahren ist uns etwas gelungen, das viele für  unmöglich gehalten hatten: Wir haben den Naziaufmarsch in Dresden  erfolgreich blockiert. Tausende Nazis konnten ihr eigentliches Ziel, mit  einer Großdemonstration ihre menschenverachtende Ideologie zur Schau zu  stellen, nicht erreichen.
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Mit dem Aufmarsch im Februar versuchten sie in den vergangenen  Jahren, an das Gedenken an die Bombardierungen Dresdens im Februar 1945  und den damit einher gehenden Mythos der „unschuldigen Stadt Dresden“   anzuknüpfen. Auch durch Ignorieren und Wegschauen seitens der  Stadtverwaltung und eine mangelnde Entschlossenheit großer Teile der  Dresdner Zivilgesellschaft konnte dieser Termin zu Europas größtem  Naziaufmarsch mit bis zu 7000 Teilnehmenden werden. Doch die Dynamik der  Aufmärsche ist gebrochen. Zu verdanken ist dies insbesondere dem  entschlossenen Handeln von zwölftausend (2010) und zwanzigtausend  Menschen (2011), die mit Massenblockaden den Marsch der Nazis  verhinderten.
Wir wenden uns gegen jede Form von Geschichtsrevisionismus. Alten und  neuen Nazis darf keine Gelegenheit gegeben werden, die deutsche  Geschichte zu verklären und die NS-Verbrechen zu verherrlichen. Daher  werden wir am 13. Februar 2012 den „Täterspuren“-Mahngang durchführen,  um an die NS-Geschichte in Dresden zu erinnern.
„Sagen, was man tut, und tun, was man sagt“ – durch dieses Motto war  unser Handeln der letzten Jahre geprägt. Dabei bleibt es! Uns eint das  Ziel, den Naziaufmarsch durch Massenblockaden zu verhindern. Unser Ziel  ist dabei nicht die Auseinandersetzung mit der Polizei. Wir sind  entschlossen, den Naziaufmarsch zu blockieren – von uns wird dabei keine  Eskalation ausgehen. Wir sind solidarisch mit allen, die mit uns das  Ziel teilen, den Naziaufmarsch zu verhindern.
„Unsere Vielfalt ist unsere Stärke“ – das war unser Credo der letzten  Jahre. Dabei bleibt es! Mit einem breiten Bündnis aus Antifagruppen,  lokalen Initiativen und Aktionsgruppen, Gewerkschaften, Parteien und  Jugendverbänden, religiösen Gruppen sowie zahlreichen weiteren  Organisationen und Einzelpersonen haben wir deutlich gemacht: Blockaden  sind legitim, und Dresden geht uns alle an!
AntifaschistInnen wurden in den letzten Monaten vermehrt mit  staatlichen Repressionen überzogen. Rechtswidrige Funkzellenabfragen,  politisch motivierte Strafverfahren, selbst Immunitätsaufhebungen werden  uns nicht einschüchtern. Versuchen von außen, uns mittels der  Extremismustheorie zu spalten, setzen wir unsere Solidarität entgegen.  Wir lassen uns nicht spalten. Ziviler Ungehorsam ist unser Recht, unsere  Blockaden sind legitim!
Lassen wir uns nicht einschüchtern! Wir protestieren im Februar in  Dresden auch gegen die staatliche Aushöhlung des Versammlungsrechts und  einen Schnüffel-Staat. In Dresden soll bewusst das Rechtsordnungsprinzip  der Verhältnismäßigkeit verschoben werden, um einen „gläsernen  Demonstranten“ zu schaffen. Wir treten dem entschieden entgegen. Dabei  stehen wir zusammen gegen alle Versuche der Einschüchterung und der  Beschneidung unserer Bürgerrechte.
Auch 2012 werden wir den Naziaufmarsch in Dresden blockieren. Die  Mordserie der in Sachsen untergetauchten Nazis zeigt einmal mehr, wie  wichtig entschlossenes antifaschistisches Handeln ist.
Antifaschistisches Engagement darf nicht kriminalisiert, sondern muss  unterstützt werden.
Jahrelang sind Anschläge, Nazigewalt und Waffenfunde  in der Naziszene bagatellisiert worden. Schluss damit!
Wir geben den Nazis keinen Meter Straße preis. Wir blockieren sie in Dresden: bunt und lautstark, kreativ und entschlossen!
Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!